Starke Abwehr verhindert Erkältungen
Wie stark Ihr Immunsystem ist, hängt von vielen Faktoren ab, die Sie selbst beeinflussen können: Unter anderem spielen Ernährung, Stress, Genussgifte und Schlaf eine Rolle, aber auch das Raumklima und die Hygiene. Zusätzliche Kraft gewinnt die körpereigene Abwehr durch Kälte- und Wärmereize, wie bei Saunagängen und Wechselduschen. Auch spezielle Heilkräuter, Vitamine und homöopathische Mittel werden eingesetzt.Im Überblick
Schwaches Immunsystem als Ursache für Krankheiten
Tagtäglich wird der Körper mit Krankheitserregern konfrontiert. Das
Immunsystem sorgt dafür, dass sie sich nicht einnisten und vermehren. Stress, Schlafmangel, unausgewogene Ernährung und andere Faktoren zehren jedoch an den Abwehrkräften. Wird das Immunsystem zu sehr belastet, kann es nicht mehr optimal funktionieren.
Viren und
Bakterien gewinnen dann leicht die Oberhand. Erkältungsviren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt, sie gelangen – in feine Tröpfchen eingehüllt – durch Sprechen, Niesen, Ausatmen oder einen Händedruck von Mensch zu Mensch. Mit Maßnahmen, die Ihre Abwehr stärken, können Sie Ihr Immunsystem im Kampf gegen die Krankheitserreger unterstützen.
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Ein schwaches Immunsystem ist keine Krankheit. Es liefert aber die besten Voraussetzungen, dass man krank wird. Neben chronischen und akuten Krankheiten ist es meistens der tägliche Stress, der an den Kräften des Körpers nagt und die körpereigene Abwehr schwächt. Alles, was den Organismus belastet, kostet auch das Immunsystem Kraftreserven.
Wenn Sie
- sich abgeschlagen und kraftlos fühlen
- häufig unter einer Erkältung leiden
- chronische Krankheiten haben
- sich oft in geschlossenen Räumen mit anderen Personen aufhalten
- wenig Obst und Gemüse essen
- wenig Bewegung haben
- sehr viel Sport treiben
- viele Medikamente nehmen
- großen Belastungen ausgesetzt sind
- wenig schlafen
sollten Sie Ihr Immunsystem unterstützen. Sogenannte
Immunstimulantien können dabei helfen.
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Stärkung des Immunsystems
Ausreichend trinken Um das
Immunsystem zu unterstützen, sollten Sie Ihre Schleimhäute feucht halten. Das erreichen Sie, wenn Sie neben der Flüssigkeit, die in Nahrungsmitteln enthalten ist, etwa 1 bis 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Am besten eignen sich Wasser, Tee und Saftschorle.
Gutes Raumklima Lüften Sie viel – am besten kurz aber häufig. Meiden Sie trockene oder verrauchte Räume. Wenn Sie ein flaches Gefäß mit Wasser füllen, können Sie die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer erhöhen. Den gleichen Effekt erreichen Sie, wenn Sie feuchte Tücher aufhängen.
Hygiene beugt vorWas Großeltern früher immer gepredigt haben, konnte nun wissenschaftlich bestätigt werden: Häufiges Händewaschen schützt vor
Infektionen und beugt
Schnupfen vor. Die US-Forscherin A.K. Ryan konnte im Rahmen einer Untersuchung mit Rekruten der Kriegsmarine nachweisen, dass schon fünfmaliges Händewaschen pro Tag Atemwegserkrankungen um bis zu 45 Prozent vermindern kann.
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Tipps für den Alltag
- Gehen Sie täglich an die frische Luft, egal bei welchem Wetter.
- Treiben Sie regelmäßig Sport.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Vermeiden Sie überheizte Räume, im Schlafzimmer sollte die Raumtemperatur zwischen 16 bis 18 Grad Celsius liegen.
- Achten Sie im Winter auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen. Bei einer Zimmertemperatur von 21 bis 22 Grad Celsius ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 65 Prozent empfehlenswert.
- Trinken Sie mindestens einen bis 1,5 Liter Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen pro Tag, so bleiben die Schleimhäute feucht und widerstandsfähig.
- Ziehen Sie sich warm an und achten Sie dabei besonders auf Ihre Hände und Füße. Kalte Extremitäten führen über Reflexe dazu, dass sich die Gefäße in den Nasenschleimhäuten verengen. Durch die schlechtere Durchblutung leidet auch die lokale Immunabwehr.
- Duschen Sie kalt und warm im Wechsel. Der Aufwand ist minimal, der Effekt aber groß. Regelmäßige Wechselduschen regen den Kreislauf an und wirken positiv auf das Immunsystem. Einen ähnlichen Effekt erzielen Sie durch regelmäßige Saunagänge.
- Schlafen Sie ausreichend.
- Vermeiden Sie dauerhaft belastenden Stress.
- Gehen Sie sparsam mit Alkohol um und rauchen Sie nicht: Diese Genussgifte beeinträchtigen das Immunsystem. Inhalierter Tabakrauch greift zudem die Bronchialschleimhaut an und macht sie anfällig für Infektionen.
- Meiden Sie größere Menschenansammlungen und klimatisierte Räume mit trockener Luft.
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Naturheilmittel für das Immunsystem
NaturheilmittelMit natürlichen
Immunstimulantien können Sie das Immunsystem stärken und Krankheiten vorbeugen. Bei bereits bestehender Krankheit kann der Krankheitsverlauf verkürzt werden und die Beschwerden werden gleichzeitig abgemildert.
Sonnenhut , auch bekannt als
Echinacea, stärkt das Immunsystem. Die vorbeugende Einnahme hat sich vor allem als Schutz bei drohenden Erkältungs- und Grippewellen bewährt. Ansonsten werden die Extrakte auch zur unterstützenden Behandlung und Vorbeugung von Atemwegsinfekten beziehungsweise Harnwegsinfekten empfohlen. Kombinationen aus Echinacea, Lebensbaum und wildem Indigo zeigen eine vergleichbare Wirkung. Für medizinische Zwecke werden verschiedene Sonnenhutarten verwendet. Man unterscheidet Echinacea purpurea (roter Sonnenhut, Purpursonnenhut), Echinacea pallida (Blassfarbener Sonnenhut) und Echinacea angustifolia (schmalblättriger Sonnenhut). Je nach Stammpflanze unterscheidet sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Noch ist nicht abschließend geklärt, welche Inhaltsstoffe in welcher Kombination hauptsächlich für die Wirkung verantwortlich sind. Medikamente, die Sonnenhut (Echinacea) enthalten, sollen nicht länger als acht Wochen angewandt werden. Die meisten flüssigen Zubereitungen enthalten Alkohol. Der Alkoholgehalt der entsprechenden Tropfen und Säfte kann zwischen 22 und 67 Prozent liegen. Es gibt aber auch alkoholfreie Presssäfte, die insbesondere bei Kindern empfohlen werden.
Außerdem gibt es auf pflanzlichen Stoffen basierende
Micro-Gele, die durch Einsprühen in die Nase eine Erkältung verhindern sollen. Die Erkältungserreger werden dabei auf physikalisch-chemischem Wege bekämpft. So soll es sogar möglich sein, mit einem sehr frühzeitigen Einsatz dieser Sprays den Ausbruch einer Erkältung zu verhindern.
Bei der
Mikrobiologischen Therapie werden lebende und abgetötete Bakterien, die keine krankheitserregenden Eigenschaften besitzen, zur Immunstimulation eingenommen. Durch diese Bakterien soll es über die Aktivierung verschiedener Abwehreinrichtungen zu einer Normalisierung der natürlichen Abwehrkräfte kommen. Die Medikamente sollten nach dem Anbruch im Kühlschrank aufbewahrt werden.
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Vitamine und Mineralstoffe
Neben Immunstimulantien verbessern auch
Vitamine und
Mineralstoffe die körpereigene Abwehr. Oder anders formuliert: Mangelzustände behindern die Arbeit des Immunsystems.
Vitamin CVitamin C stärkt das Immunsystem. Darüber hinaus schützt es die Zellen vor
freien Radikalen (zellzerstörenden Substanzen). Bei gleichzeitiger Einnahme von Eisenpräparaten oder aluminiumhaltigen
Antazida (säurebindende Magenmittel) kann es zu Wechselwirkungen kommen. Vitamin C verstärkt die Aufnahme von Eisen und Aluminium aus dem Magen-Darm-Trakt.
Bei Vitamin C-Mangel fühlt man sich müde und abgeschlagen. Auch die Schleimhäute funktionieren bei zu geringer Vitamin C-Zufuhr nur eingeschränkt.
Viren und
Bakterien haben dann ein leichtes Spiel, sich in der angeschlagenen Schleimhaut einzunisten. Allerdings treten diese Vitamin C-Mangelerscheinungen, die auch unter dem Namen Skorbut bekannt sind, heute bei der guten Ernährungslage nur sehr selten auf. Eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse besonders mit Zitrusfrüchten, Johannisbeeren, Paprika, Blumenkohl oder Brokkoli halten das Immunsystem funktionsfähig. In der Regel ist daher eine Einnahme von Vitamin C-Präparaten nicht notwendig.
Zink Zink stärkt ebenfalls das
Immunsystem. Deshalb kann sich ein Zinkmangel auch durch eine erhöhte Infektanfälligkeit äußern. Zink ist in Haferflocken, Fleisch (alle Sorten, auch Innereien), Forelle oder frischem Thunfisch enthalten. Bei nachgewiesenem Zinkmangel, der allerdings sehr selten vorkommt, eignen sich Brausetabletten oder Dragees, um die Zinkspeicher zu füllen.
Zink kann die Aufnahme von Medikamenten beeinträchtigen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Tetrazyklinen (
Antibiotika) wird deshalb beispielsweise ein Einnahmeabstand von mindestens vier Stunden empfohlen. Beachten Sie die Angaben im Beipackzettel unter der Rubrik Wechselwirkungen.
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Homöopathie
Zur Stärkung des Immunsystems werden auch homöopathische Mittel angewandt. Allerdings konnte bisher in keiner wissenschaftlichen Studie eine Wirkung, die über den Placeboeffekt hinausgeht, festgestellt werden. Aufgelistet sind die typischen Symptome oder Hinweise und die zugehörigen homöopathischen Medikamente:
Calcium carbonicum Homöopathie ist nicht nur pflanzlich. Viele Mineralien und auch tierische Produkte werden in der Homöopathie eingesetzt. Bei
Calcium carbonicum Hahnemanni handelt es sich um ein Mineral aus einem tierischen Produkt (gewonnen aus dem Inneren der Austernschalen). Es ist in vielen Körpergeweben, besonders den Knochen und Zähnen enthalten.
Calcium phosphoricumCalcium phosphoricum oder auch Calciumhydrogenphospat ist der Hauptbestandteil unserer Knochen und soll daher laut Homöopathie anregend auf die Knochenheilung wirken. Darüber hinaus wird es in allen Körperzellen gefunden. Insgesamt ist Calcium phosphoricum das am häufigsten im Körper vertretene mineralische Salz.
- Erkältungsneigung, Steigerung der Abwehrkräfte, Müdigkeitsgefühl, Schwäche: Echinacea
Echinacea angustifolia Echinacea (Roter Sonnenhut) ist in der Pflanzenheilkunde und in der Homöopathie eine häufig eingesetzte Pflanze. Die körpereigenen Abwehrkräfte sollen gestärkt, eine gerade aufkommende Erkrankung (Erkältung) abgefangen, beziehungsweise der Verlauf gemildert werden.
Außerdem – jedoch ohne weitere Beschreibung:
- Erkältungsneigung, Entwicklungsstörung bei Kindern: Barium carbonicum
- Entwicklungsverzögerung Säuglinge, Milchunverträglichkeit, Neigung zu Erkältungen: Magnesium carbonicum
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